Interview mit Natalie Wüstneck
“Mir war es wichtig von einem Studienwerk gefördert zu werden, welches weder politisch noch an eine Religion oder Konfession gebunden ist, weil ich wegen meiner Leistungen und Persönlichkeit, nicht aber meiner politischen Meinung oder Weltanschauung gefördert werden möchte”.
- Was machst du heute?
Ich befinde mich momentan in der Endphase meines Jura-studiums an der Humboldt-Universität zu Berlin und kurz vor dem 1. Staatsexamen. Gerade verbringe ich ein Auslandsemester an der renommierten China University of Political Science and Law (CUPL) in Beijing, China, um an meinen Sprach- und Kulturkenntnissen zu arbeiten.
- Wie verlief Dein Start ins Studium?
Ich schloss meine Schullaufbahn als Jahrgangsbeste ab und musste mich für meine guten Leistungen nicht besonders anstrengen, da die Schule mir leicht viel. Diese Einstellung hat sich mit dem Studium schnell geändert. Der Start war fordernd, aber je weiter ich in den Semestern voranschritt, desto mehr habe ich den Stoff zu verstehen gelernt und meinen Spaß daran gefunden.
- Wie sehr hat das Stipendium Dir beim Studium geholfen bzw. wie wichtig war es für Dein Studium?
Das Stipendium war neben der finanziellen Hilfe vor allem eine schöne Anerkennung für Leistungen. Nicht nur hervorragende Studienleistungen, sondern auch ehrenamtliches Engagement und Erfahrung sind nämlich Voraussetzung beim Humanistischen Studienwerk – Robert Blum und zugleich das Bindeglied der Stipendiat*innen untereinander.
Die jährlichen Stipendiat*innentreffen in Nürnberg waren immer ein sehr wertvoller interdisziplinärer Austausch. Insbesondere von der Diskussionskultur dieser Treffen habe ich viel mitgenommen, da die Diskussionen oft sehr weitreichend und tief sind und die Atmosphäre immer von Respekt geprägt ist, auch wenn man nicht einer Meinung war. Das habe ich auch für mein Studium mitgenommen, neben dem Einblick in spannende aktuelle Probleme oder Konzepte, über die wir uns austauschten.
Ich habe neben dem Studium zwar immer gearbeitet, aber das Geld hätte für das Leben in einer Stadt wie Berlin bei steigenden Lebenserhaltungskosten nicht gereicht, weshalb die monatliche Unterstützung durch das Studienwerk für mich essenziell war.
- Wie bist du auf das Humanistische Studienwerk aufmerksam geworden?
Mir war es wichtig von einem Studienwerk gefördert zu werden, welches weder politisch noch an eine Religion oder Konfession gebunden ist, weil ich wegen meiner Leistungen und Persönlichkeit, nicht aber meiner politischen Meinung oder Weltanschauung gefördert werden möchte. Daher habe ich gezielt danach recherchiert. Insbesondere glaube ich, dass Studienwerke, die nicht u.a. auf der Basis von Politik und Religion auswählen, eine vielfältigere Stipendiat*innenlandschaft haben, was ich persönlich beim Humanistischen Studienwerk sehr bereichernd fand.
- Was hast du aus der Zeit beim Humanistischen Studienwerk – Robert Blum mitgenommen?
Der interdisziplinäre Austausch, das Mentor- und Kursangebot des Humanistischen Studienwerks – Robert Blum haben mich v.a. geschult, mein Studienfach nicht nur aus der fachlichen Perspektive zu betrachten, sondern mir tiefergehende rechtsphilosophische Fragen z.B. zu Grundkonzepten des Rechts, wie der Gerechtigkeit, zu stellen. In meinem Studium bewege ich mich meistens in einem juristischen Umfeld. Daher fand ich auch die Vernetzung mit den Studierenden anderer Disziplinen, wie der Psychologie und Philosophie, Kontakte die wir auch nach der Zeit beim Studienwerk noch aufrechterhalten, akademisch sowie vor allem persönlich sehr wertvoll.
Herzlichen Dank für das Interview!
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