Voneinander lernen: Das Humanistische Studienwerk fördert interdisziplinären Austausch

Ein Interview mit unserer Alumna Natalie Wüstneck

„Der interdisziplinäre Austausch, das Mentoring- und Kursangebot des Studienwerks haben mich vor allem darin geschult, mein Studienfach nicht nur aus fachlicher Perspektive zu betrachten, sondern mir tiefergehende rechtsphilosophische Fragen z. B. zu Grundkonzepten des Rechts, wie der Gerechtigkeit, zu stellen“

(Natalie Wüstneck über das Humanstische Studienwerk – Robert Blum)

Natalie Wüstneck kann man wohl ohne Angst vor Widerspruch als hochbegabt bezeichnen: Ihr Abitur hat sie als Jahrgangsbeste absolviert und auch in ihrem Jurastudium zeigt sie hervorragende Leistungen. Dazu kommt noch ihre Bereitschaft, Schwächeren zu helfen und sich entsprechend politisch und sozial zu engagieren. Natalie war z. B. freiwillige Helferin in einem Kinderheim in Indien und in einem Behindertenheim in Russland.

© Natalie Wüstneck, Privat-Foto

Auch während ihrer Zeit als Stipendiatin des Humanistischen Studienwerks – Robert Blum hat Natalie ihr Engagement unter Beweis gestellt. Zweimal hintereinander hat sie die Seminartage im Rahmen der Jahrestreffen der Stipendiat*innen in Nürnberg organisiert, und dabei Expertise über ihren angestammten Fachbereich hinaus gezeigt (u. a. mit ihrem Vortrag „Effective altruism und Longtermism – What we owe the future“).

Aufgrund ihrer Persönlichkeit, ihres sozialen Engagements sowie ihrer fachlichen Eignung und Begabung hat das Humanistische Studienwerk – Robert Blum Natalie bei der Studienstiftung des deutschen Volkes als Stipendiatin vorgeschlagen.

 

Hallo Natalie! Sag uns doch bitte erstmal, wo Du gerade bist und was du zurzeit machst.

Ich befinde mich momentan in der Endphase meines Jura-Studiums an der Humboldt-Universität zu Berlin und stehe kurz vor dem 1. Staatsexamen. Gerade verbringe ich ein Auslandssemester an der renommierten China University of Political Science and Law (CUPL) in Beijing, China, um an meinen Sprach- und Kulturkenntnissen zu arbeiten.

 

Kannst Du deinen Start ins Studium ein bisschen beschreiben?

Ich schloss meine Schullaufbahn als Jahrgangsbeste ab und musste mich für meine guten Leistungen nicht besonders anstrengen, da die Schule mir leichtfiel. Diese Einstellung hat sich mit dem Studium schnell geändert. Der Start war fordernd, aber je weiter ich in den Semestern voranschritt, desto mehr habe ich den Stoff verstanden und meinen Spaß daran gefunden.

 

Natalie, Du warst vom Wintersemester 2020 drei Jahre lang Stipendiatin des Humanistischen Studienwerks – Robert Blum.  Wie sehr hat das Stipendium Dir beim Studium geholfen bzw. wie wichtig war es für Dein Studium?

Das Stipendium war neben der finanziellen Hilfe vor allem eine schöne Anerkennung für meine Leistungen. Nicht nur hervorragende Studienleistungen, sondern auch ehrenamtliches Engagement und Erfahrung sind nämlich Voraussetzung beim Humanistischen Studienwerk – Robert Blum und zugleich das Bindeglied der Stipendiat*innen untereinander.

Die jährlichen Stipendiat*innentreffen in Nürnberg waren immer ein sehr wertvoller interdisziplinärer Austausch. Insbesondere von der Diskussionskultur dieser Treffen habe ich viel mitgenommen, da die Diskussionen oft sehr weitreichend und tief sind und die Atmosphäre immer von Respekt geprägt ist, auch wenn man nicht einer Meinung war. Das habe ich auch für mein Studium mitgenommen, neben dem Einblick in spannende aktuelle Probleme oder Konzepte, über die wir uns austauschten.

Ich habe neben dem Studium zwar immer gearbeitet, aber das Geld hätte für das Leben in einer Stadt wie Berlin bei steigenden Lebenserhaltungskosten nicht gereicht. Deshalb war die monatliche Unterstützung durch das Studienwerk für mich essenziell.

 

Wie bist du auf das Humanistische Studienwerk aufmerksam geworden?

Mir war es wichtig, von einem Studienwerk gefördert zu werden, welches weder politisch noch an eine Religion oder Konfession gebunden ist. Ich möchte wegen meiner Leistungen und Persönlichkeit, nicht aber meiner politischen Meinung oder Weltanschauung gefördert werden. Daher habe ich gezielt danach recherchiert. Insbesondere glaube ich, dass Studienwerke, die nicht unter anderem auf der Basis von Politik und Religion auswählen, eine vielfältigere Stipendiat*innenlandschaft haben, was ich persönlich beim Humanistischen Studienwerk – Robert Blum sehr bereichernd fand.

 

Kannst Du kurz resümieren: Was hast du aus der Zeit beim Humanistischen Studienwerk – Robert Blum mitgenommen?

Der interdisziplinäre Austausch, das Mentor- und Kursangebot des Studienwerks haben mich vor allem darin geschult, mein Studienfach nicht nur aus fachlicher Perspektive zu betrachten, sondern mir tiefergehende rechtsphilosophische Fragen z. B. zu Grundkonzepten des Rechts, wie der Gerechtigkeit, zu stellen. In meinem Studium bewege ich mich meistens in einem juristischen Umfeld. Daher fand ich auch die Vernetzung mit den Studierenden anderer Disziplinen, wie der Psychologie und Philosophie, Kontakte, die wir auch nach der Zeit beim Humanistischen Studienwerk – Robert Blum noch aufrechterhalten, akademisch sowie vor allem persönlich sehr wertvoll.

 

Liebe Natalie, vielen Dank für die spannenden Einblicke und für Deine Zeit. Wir wünschen Dir alles Gute für die Zukunft und hoffen, dass Du uns lange als Alumna erhalten bleibst.

(Hinweis: Das Interview wurde schriftlich geführt)

 

Hinweis

Bewerbungen für den Förderbeginn zum Wintersemester 2025/26 sind vom 1. Januar bis zum 31. März 2025 möglich.